Entzugserscheinung Alkohol

Entzugserscheinungen Alkohol
 

Kennen Sie das?
Seit Jahren schon gehört ein guter Wein am Abend zu Ihrem täglichen Ritual. Früher genügte Ihnen schon ein Gläschen zur Beruhigung, aber mit der Zeit wurden es immer mehr und heute genehmigen Sie sich bereits zwei Flaschen und manchmal noch ein paar Klare hinterher. "Toleranz" nennt man das in der Fachsprache. Ihr Körper braucht immer mehr Alkohol, bevor Sie die angenehme Wirkung spüren.
Ob Sie eventuell schon abhängig sind? Sie probieren es aus. Sie lassen den abendlichen Nachttrunk weg und schauen, was passiert.
Bei Abhängigen zeigen sich schon nach wenigen Stunden ohne Alkohol typische Entzugserscheinungen. Falls Sie Ihren Tee am Morgen nicht mit ruhigen Händen halten können, sollte Sie das warnen. Zitternde Hände sind ein typisches Zeichen, dass sich Ihr Körper wehrt.

Was ist passiert?
Beim Konsum von Alkohol geschehen viele Dinge in den Gehirnzellen. Besonders die Transmitterstoffe im Körper werden kräftig durcheinander gewirbelt. GABA und Glutamat sorgen dafür, dass wir alles wie in Zeitlupe wahrnehmen. Herzschlag, Atmung und die Bewegungen werden langsamer.
Aber auch die sogenannten Glücksbotenstoffe, wie Serotonin, Dopamin oder Endorphine werden durch den Alkoholgenuss richtig angefeuert. Man wird redseliger, offener, angstfrei und zufrieden.

 

Diese positiven Eigenschaften des Alkohols will der Körper wiederholen. Das findet er gut, das Gehirn möchte so schnell wie möglich wieder Alkohol und die damit verbundene Ausschüttung von Glücksbotenstoffen.
Normalerweise geschieht das auf ganz natürliche Art und Weise, wenn wir verliebt sind, wenn wir gerade von unserem Chef gelobt wurden, wenn wir viel Sport treiben, wir uns anerkannt fühlen oder das neue Haus bezogen wird.

Jetzt wird auch die biophysikalische Wirkung des Trinkens klar. Was ist, wenn diese "normalen Glücksmomente" über einen längeren Zeitraum ausbleiben? Sie sind krank, haben Stress mit dem Chef, Ihre Ehe verläuft nicht mehr harmonisch, das Leben ist langweilig oder erscheint einfach zu schwer. Genau in solchen Situationen hilft der Alkohol, die "normalen" Glücksgefühle zu ersetzen. Das Gehirn wird jetzt durch Alkohol zur Produktion dieser Glücksbotenstoffe gebracht. Eine echte Ersatzbefriedigung.

Was geschieht nun beim Entzug?
Über die Jahre hat sich Ihr Körper an den erhöhten Ausstoß von Glücksbotenstoffen gewöhnt. Und natürlich auch an die Langsamkeit der anderen Aktivitäten.
Die komplette Funktionsweise speziell des Gehirns, hat sich damit geändert. Die natürliche Produktion der Transmitterstoffe ist gänzlich zum Erliegen gekommen. Ein tolles Essen, guter Sex, gute Leistung im Job - das alles gibt Ihnen nichts mehr. Das Wohlgefühl stellt sich nur noch durch den Alkohol ein. Sie trinken und schon geht es Ihnen wieder gut. Die Atmung ist ruhig, der Puls niedrig, der Blutdruck normal, Sie sind gelöst und sorgenfrei.

Wenn jetzt der Alkohol ausbleibt, passiert genau das Gegenteil. Der Körper bekommt Stress. Die Atmung steigt, der Puls rast, der Blutdruck steigt, die Hände zittern, der Körper schwitzt, die Konzentration sinkt und eine unbestimmte Angst kommt hoch. Schlafstörungen werden normal.
Ihr Körper kennt den Ausweg. Bitte Alkohol, dann wird alles wieder gut! Man spricht auch vom Suchtdruck, dem starken Verlangen nach der nächsten Flasche.

Diese Entzugserscheinungen können beim Alkoholiker ziemlich extrem werden. Angstzustände können sich zum Delirium ausweiten, der Abhängige sieht weisse Mäuse und die Welt völlig verzerrt. Selten, aber dennoch ernst zu nehmen ist ein Krampfanfall, der einem epileptischen Anfall ähnelt.

Im Entzug kann der Abhängige seinem starken Verlangen nicht nachgeben. Er muss die Entzugssymptome aushalten. Stationär in der geschlossenen Abteilung eines Krankenhauses wird er medikamentös versorgt. Benzos oder Valiumpräparate lindern die körperlichen Entzugssymptome. Nach 1-2 Wochen sind diese verschwunden. Allerdings sind die psychischen Erscheinungen, wie Angst oder Depressionen, noch lange nicht im Lot. Die Transmittersysteme für Dopamin, Serotonin oder Endorphine sind einfach lahmgelegt und es dauert normalerweise bis zu 12 Monaten, bis diese wieder funktionieren.

Es wird ein Teufelskreis: der Betroffene fühlt sich elend. Er weiss genau, dass ihm der Alkohol helfen würde, aber er muss standhaft bleiben. Weder mit noch ohne Alkohol erscheint das Leben lebenswert.

Gibt es für dieses Dilemma einen Ausweg?
Schon seit vielen Jahren gibt es Suchteinrichtungen, die mit Hilfe der Neuro-Elektrischen Stimulation entziehen. Die NESCURE GmbH ist ein Vorreiter dieses Verfahrens. Ein kleines Stimulationsgerät, mit dem Patienten über Elektroden hinter den Ohren verbunden, erbringt hier wahre Wunder. Die Wirkung wurde in vielen Studien bestätigt und bewährt sich speziell in der Suchtmedizin.
Was dem Körper im Entzug fehlt sind die Glücksbotenstoffe. Genau deren Produktion wird aber durch die Frequenzstimulation angeregt. Der Körper wird mit Dopamin, Serotonin und Endorphinen überflutet. In der Zeit, in der das Gerät getragen wird, lindert es die körperlichen Symptome. Der Entzug ist viel sanfter. Puls und Blutdruck sind nur gering erhöht. Krampfanfälle oder Delirium kommen so gut wie nie vor. Vor allem die Angstzustände sind reduziert, in manchen Fällen kommt es fast zu euphorischen Zuständen.

Es geht aber noch einen Schritt weiter. Man versteht zwar die Zusammenhänge noch nicht genau, aber empirisch ist zu beobachten, dass das Transmittersystem auch nach Ablegen des Stimulationsgerätes wieder "näher" am Normalbereich arbeitet. Was sonst bis zu einem Jahr dauert, scheint durch die Neuro- Elektrische Stimulation bereits nach kurzer Zeit wieder zu funktionieren. Das bedeutet, dass Sie durch normale positive Lebenssituationen wieder mittels Glückshormone belohnt werden. Die Lebensfreude kommt zurück. Wer es jetzt schafft, seinem Leben auch in anderen Bereichen eine Wende zu geben, hat zwar keine Garantie, aber gute Chancen auf ein abstinentes Leben, das trotzdem Freude bereitet.

 Autor: http://www.nescure.de/Infoseiten/entzugserscheinungen.htm